Marco Eissen et.al.: 10 Jahre nach "Rio"- Konzepte zum Beitrag der Chemie zu einer nachhaltigen Entwicklung

Author(s): Marco Eissen, Juergen O. Metzger, Eberhard Schmidt, Uwe Schneidewind

Title: 10 Jahre nach "Rio"- Konzepte zum Beitrag der Chemie zu einer nachhaltigen Entwicklung

Date of Upload: 2002

Article: Angew. Chem. 2002, 114, 402 - 425, Institut fuer Reine und Angewandte Chemie, Carl von Ossietzky Universitaet Oldenburg, Carl-von-Ossietzky-Strasse 9-11, 26111 Oldenburg (Deutschland)

Keywords: Innovationen, Nachhaltige Entwicklung, Nachwachsende Rohstoffe, Oxidationen, Umweltvertraegliche Synthesen, sustainable development, renewable feedstock, vegetable oil, plant oil

Abstract:
In der Erklaerung der Konferenz fuer Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro 1992 und in der Agenda 21, dem vor nun zehn Jahren von mehr als 170 Staaten verabschiedeten Arbeitsprogramm fuer das 21. Jahrhundert, werden die dringlichsten Fragen von heute angesprochen, waehrend gleichzeitig versucht wird, dieWelt auf die Herausforderungen dieses Jahrhunderts vorzubereiten. Im Zentrum stehen die Erhaltung und Bewirtschaftung der Ressourcen fuer die Entwicklung. Einen wesentlichen Beitrag dazu muessen die Wissenschaften leisten, wobei es der Zusammenfuehrung natur-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse bedarf. Die Verbaende der chemischen Industrien Europas, Japans und der USA haben sich in ihren Zukunftsprogrammen explizit zu ihrer Verpflichtung zu einer nachhaltigen Entwicklung bekannt. Wir untersuchen in diesem Aufsatz beispielhaft Innovationen der Chemie fuer eine solche Entwicklung in ihrer oekologischen, oekonomischen und sozialen Dimension unter einer integrierten und interdisziplinaeren Perspektive. Die ressourcenschonende Produktion von Basischemikalien ist aufgrund der grossen produzierten Mengen und der darauf aufbauenden Produktlinien fuer eine nachhaltige Entwicklung von besonderer Bedeutung. Dies wird unter anderem am Beispiel von Propylenoxid und Adipinsaeure gezeigt. Langfristig koennten die nachwachsenden Rohstoffe, die katalytisch weiterverarbeitet werden, fossile Rohstoffe ersetzen. Die heute existierenden Trennmethoden muessen wesentlich verbessert werden, damit der Material- und Energieverbrauch gesenkt wird. Die Chemie koennte Wegbereiter einer innovativen Energietechnik werden. Die chemischen Produkte muessen so gestaltet werden, dass sie nachhaltig weiterverarbeitet, recycelt und nicht bioakkumuliert werden koennen. Methoden und Kriterien zur Bewertung ihres Beitrags zu einer nachhaltigen Entwicklung sind notwendig. Die Zeit zur Einfuehrung der neuen Prozesse und Produkte muss durch die enge Verbindung ihrer Entwicklung mit dem betrieblichen Innovationsmanagement und effizienten umweltpolitischen Steuerungsverfahren verringert werden.

URL: http://www.chemie.uni-oldenburg.de/oc/metzger/publikationen/pdf/91_de.pdf (application/pdf)


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